Ich habe einen Termin zum Fesseln.
Bondage Abbildungen haben mich schon lange auf irgendeine Art angezogen. Die Seile und Schlaufen hatten für mich immer etwas ästhetisch Faszinierendes. Darum hatte ich mir versprochen mich einmal fesseln zu lassen. Und nun ist es soweit.
Ich habe mir einen „Fessler“ mit viel Wissen und Erfahrung gewählt:
Matthias Grimme aka Drachenmann.
Ich bekomme Informationsmaterial zur Verfügung gestellt und lese mich aufmerksam ein und kann nicht leugnen, dass sich zunächst ein leichtes Unbehagen einschleicht. Besteht doch immer ein Verletzungsrisiko lese ich dort.
Da sitze ich nun Matthias Grimme aka Drachenmann gegenüber und mir werden viele Fragen gestellt, und ich stelle viele Fragen. Es geht um meinen gesundheitlichen Zustand bis hin zu meinen Erwartungen. Die ersten 60 Minuten sind von Fragen und Antworten geprägt. Diese ersten 60 Minuten wiegen mich aber auch in Sicherheit und Vertrauen. Kommen mir doch die Zeilen der Informationsbroschüre in den Kopf: Kommunikation ist unerlässlich, rücksichtsvoller Umgang, ich allein trage die Verantwortung, setze meine Grenzen. All dies ist gegeben.
Wir wechseln den Raum.
Ich darf entscheiden mit welchen Seilen er mich fesselt.
Ich wähle die Roten.
Ich darf entscheiden, ob ich angezogen oder ausgezogen sein möchte.
Ich entscheide mich für das dazwischen liegende: in Unterwäsche. Habe ja was Hübsches an.
Ich entscheide weiterhin, dass meine Hände nicht gefesselt werden.
Ich darf entscheiden, ob ich stehen, sitzen oder liegen möchte.
Ich möchte stehen.
Es geht los mit einer leichten Oberkörperfesselung. Ganz schön spannend, anders kann ich es nicht beschreiben. Ich entscheide mich diese dann noch einmal ohne BH machen zu lassen.
Danach wird mein Unterkörper gefesselt. Unterkörperharness nennt man das.
Es besteht eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Matthias Grimme und mir. Wie es mir gehe? Mir ist heiß. Das könnte er noch verstärken. Ein Seil läuft dann zwischen meinen Beinen entlang, ich bekomme es in meine Hände gegeben und kann damit spielen, indem ich es stärker oder schwächer selber zwischen meinen Beinen hin und her gleiten lasse. Tja und wider Erwarten ist sie da ….die Lust. Ich habe im Eingangsgespräch gefragt, was ich machen kann, wenn ich Lust bekomme? „Alles“ ist seine Antwort, „aber ohne mich“. Vollprofi. Erinnert mich an meinen Therapeuten, der wollte auch keinen Drink mit mir nehmen. Ich lächle in mich hinein.
Er nimmt mir das Seil wieder aus den Händen, denn ich möchte die Lust hier und jetzt nicht steigern. Mit einem Ruck zieht er mich zu sich und wieder blocke ich. Da ist mein Thema: Loslassen.
Nach dem Fesseln gibt es ein Nachgespräch, und danach gehe ich freudig angeregt nach Hause. Diese erste Erfahrung mit dem Fesseln war für mich wirklich außergewöhnlich im positiven Sinne. Es war toll, wie Matthias Grimme aka Drachenmann mich geführt, wie er agiert und informiert hat.
Ich hatte den Mut, es auszuprobieren und würde sicher noch ein 2. Kapitel aufschlagen. Denn ich habe gemerkt, dass mein Loslassen begrenzt ist, noch zu sehr begrenzt ist für mein Verständnis.Ich habe gemerkt, dass es erregend sein kann, und ich habe neue Bilder im Kopf.
Und ich hatte das Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit, was natürlich an Matthias Grimme aka Drachenmann lag. Diese Erfahrung ist nicht von ihm als inspirierender, männlicher Part zu trennen. Danke Dir für diese Erfahrung.
Fortsetzung folgt.
Fragen an die Sexberatung:
Viele Informationen (Basics, Bücher, Workshops u.v.m) gibt es auf der Website https://www.bondageproject.com/
https://theropebottomguide.com/the-rope-bottom-guide/ zum Download auch in deutscher Fassung
Falls hier Fragen unbeantwortet bleiben melden Sie sich gern bei mir.