Ich war und bin kein Sarah Connor Fan.
Ich war und bin kein Carolin Kebekus Fan.
Beide sind gerade voll im Gespräch. Die eine mit Vincent, die andere mit Menstruation.
Beide Videos habe ich gesehen. Bewegt und berührt hat mich das Video von Sarah Connor. Textlich und musikalisch setzt sie das Thema gleichgeschlechtlicher und nicht gleichgeschlechtlicher Liebe facettenreich und authentisch in eine Sprache um, die Jung und Alt verstehen.
Ich erinnerte mich sofort an dieses erste Verliebt sein. An die Schwierigkeiten, die damit einhergingen, da der Junge sozial nicht akzeptiert war. Und auch an den ersten Liebeskummer. Verdammt tat er weh. Und jetzt gibt es Ressentiments diesem Song gegenüber, die so unglaublich sind, das ich dazu nichts weiter sagen möchte.
Dem gegenüber steht Viva la Menstruation. Ganz anderes Thema, schon klar, aber umjubelt. Wieso eigentlich? Gut sich für preisgünstigere Tampons stark zu machen ist fein. Das haben aber andere meines Erachtens schon besser gemacht z.B. https://www.thefemalecompany.com/
Noch besser, und da bin ich 100% bei Carolin Kebekus, das Thema Menstruation zu enttabuisieren. Aber klappt das mit diesem Video? Oder verpufft der Aufruf?
Ich habe zu den Frauen gezählt, die immer stark menstruiert haben, mit Schmerzen und über eine Woche lang. Ich habe es aber immer als einen Teil meiner Weiblichkeit und nicht als Leid angesehen.
Was also denken Mädchen und Jungen, die dieses Video sehen? Hilft es über die Scham der Menstruation ohne weitere Ansprache, ohne weitere Information ins Gespräch zu kommen und Veränderungen herbei zu führen? Ich finde, es ist an der Zeit, an der Basis zu beginnen und das heißt alte Rollenbilder endlich zu besprechen, zu bearbeiten und zu ändern.
Ich wünschte ich könnte so „laut“ wie Sarah Connor oder Carolin Kebekus sein, denn dann würde ich gern laut für alle Mädchen und Jungen dieser Welt eine selbstbestimmte Sexualität beanspruchen.